Busspuren nach links

■ Die IGEB spricht sich für Busspuren auf der Fahrbahnmitte des Kudamm aus / Vor Kreuzungen sollten auf dem Mittelstreifen Halteinseln eingerichtet werden

Im verbissen geführten Streit um Busspuren auf dem Kurfürstendamm hat jetzt auch die Berliner Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr (IGEB) Position bezogen. Nicht, wie vom Senat geplant, rechts, sondern auf der äußersten Linken der Fahrspuren des Kudamms und der Tauentzienstraße sollen die „großen Gelben“ durchgehend vom Henriettenplatz bis zur Urania freie Fahrt haben.

Die Begründung der Interessengemeinschaft: Auf einer bisher am rechten Fahrbahnrand geplanten Busspur würden die Busse beinahe ganztägig im Stau steckenbleiben. Eine solche Spur müßte nämlich für den Lieferverkehr mindestens bis in die Mittagsstunden freigehalten und daher für Busse gesperrt bleiben. Falschparker oder haltende Taxis sorgten in der restlichen Zeit für eine regelmäßige Blockade.

Nach Auffassung der IGEB kämen durch Busspuren in der Fahrbahnmitte hingegen die Vorteile einer eigenen Trasse voll zum Tragen. Bei dieser Lösung, so der für Busse zuständige Abteilungsleiter der Interessengemeinschaft, Matthias Horth, verbliebe die mittlere Fahrspur dem übrigen fließenden Verkehr, während die rechte Parkspur ausschließlich für Lieferfahrzeuge, Taxis und Reisebusse reserviert werden könnte.

Allerdings müßten nach diesem Konzept zunächst teure neue Haltestellen gebaut werden. Die Idee: Kurz vor den entsprechenden Kreuzungen schwenkt die Busspur in den bisherigen Mittelstreifen. An den einmündenden Kreuzungen entstehen für Doppelhaltestellen angelegte Inseln, die auf ganzer Länge von den Fahrbahnen abgegrenzt und überdacht sind, um eine Gefährdung oder Belästigung der BVG-Fahrgäste durch den daneben vorbeibrausenden Autoverkehr auszuschließen. Nur zwei bis drei Bäume vom Mittelstreifen müßten für dieses Konzept verpflanzt werden, hob der IGEB -Sprecher hervor. Der übrige Baumbestand bleibe nach der Planung unangetastet, denn er ende ohnehin 35 Meter vor oder hinter den Kreuzungen.

thok