Costa, Paella, Corrida - Spanische Woche

■ Spanische Kulturwochen in Bremen

Costa Brava, Costa Dorada, Costa del Azahar, Costa Blanca, Costa del Sol, Costa de la Luz, Costa Vasca - den Deutschen ist Spanien nichts als eine Ansammlung von zubetonierten Küstenstrichen, garniert mit bluttriefenden Assoziationen von Stierkampf, alten Heldenlegenden, als wir mit unserm Freund, dem Caudillo den Kommies die Ohren lang ziehen durften und mit oskuren Vorstellungen vom Latin Lover, der aber, wie sein Name andeutet, eher in den latinischen Bergen zuhause ist, und die liegen bei Rom und in Italien. Spanien, das sonnige Land hinter den Pyrenäen, ist so unbekannt, daß es sich nicht mehr retten kann vor mystischen Überhebungen, vor den Zeitgeistdiggern, die im Staub des Unbekannten schürfen und jeden fremdartigen Brocken für einen Nugget halten. Bei all dieser Verklärung bleibt dem Land, das selbstredend ganz anders ist,

keine Chance.

Um den Deutschen einige Vorstellungen davon zu vermitteln, wo und was Spanien wirklich ist, veranstaltet der Verein Casa e.V. zusammen mit der Buchhandlung Fata Morgana und der Kunstgalerie El Patio „Spanische Kulturwochen“. Mit Vorträgen, Kunstausstellungen und Filmvorführungen sollen die Schleier zur Seite geschoben werden, die der Deutschen Bild vom aufstrebenden Spanien dieser Tage verzeichnen.

Am Mittwoch, 31.5. führt die Bremerin Ingeborg Koch ihre Ton-Dia-Show „Campos de Castilla“ vor und am 2.6. liest Dr. Parada (Göttingen) über „Die spanische Literatur nach 1975“ (jeweils 20 Uhr Villa Ichon). Der Film „El Sur“ ist zu sehen, der vom Heranwachsen eines Mädchens in Nordspanien erzählt. (Mi/Do 18.45 Uhr im Cinema, Fr 19.30 uhr im BGH Vegesack)