Herz & Hornhaut gesucht

■ Heute ist bundesweiter „Tag der Organspende“

70 bis 80 Nierentransplantationen pro Jahr sind zur Zeit erklärtes Ziel der Spezialisten im Bremer Transplantationszentrum. 13 Nieren wurden bisher in dem Spezialzentrum des Zentralkrankenhauses erfolgreich verpflanzt - eins von bundesweit 26 Zentren. Unter der Leitung von Professor Dreikorn besteht das Bremer Zentrum nun seit etwa sechs Monaten. 100 Patienten stehen auf der Warteliste. 800 Nierenkranke aus Bremen und umzu müssen ihr Blut per Dialyse an der künstlichen Niere „waschen“ - eine stundenlange Prozedur, oft dreimal pro Woche. Auch von ihnen setzen viele ihre Hoffnung auf eine Spenderniere.

Doch daran mangelt es: Die Bereitschaft der Bevölkerung, im Falle des Todes Organe für die Transplantation zur Verfügung zu stellen, ist äußerst gering. Zwar könnten zur Verpflanzung auch Organe von blutsverwandten Angehörigen verwendet werden, doch im Falle der Nieren kommt dies aus den verschiedensten Gründen nur bei rund 5 bis 10 Prozent der Patienten in Frage. Das Bremer Transplantationszentrum führt die geringe Spendebereitschaft vor allem auf mangelnde Informationen zurück. 1988 wurden laut Statistik 1778 Nieren, 161 Lebern, und 250 Herzen verpflanzt. Im Falle der Nierentransplantationen funktionieren, so berichten die Mediziner, noch rund 95 % der verpflanzten Organe. Besonders bei Kindern bestehe darüber hinaus ein ständig wachsender Transplantationsbedarf. Am heutigen Samstag ist von Medizinern der bundesweite „Tag der Organspende“ ausgerufen. Mit einem Informationsstand auf dem Marktplatz können sich Interessenten über Organspende und Transplantationen informieren. Dort werden gleichzeitig auch Organspendeausweise ausgegeben. tazr