„Fahrgäste beteiligen“

Fahrpläne und Linienführungen von Bahnen und Bussen sollten mit Beteiligung der Benutzer erstellt werden. Das forderten gestern Vertreter der bundesdeutschen Fahrgastverbände zum Abschluß ihres ersten Bundeskongresses „Fahrgast '89“ in Berlin. Als „skandalös“ bezeichneten sie, daß zum Beispiel im Verwaltungsrat der Deutschen Bundesbahn zwar Straßenspediteure, aber keine Fahrgäste säßen. Die Fahrgastverbände müßten künftig Sitz und Stimme in den Aufsichts- und Verwaltungsräten der Verkehrsbetriebe erhalten. „Die Fahrgastverbände sollen ein Anhörungsrecht erhalten und die Verkehrsbetriebe eine Informationspflicht“, sagte Norbert Gronau von der Interessengemeinschaft Eisenbahn und Nahverkehr Berlin (IGEB). In einem Brief an Walter Momper empfahl die IGEB, beim Treffen mit DDR-Staats und Parteichef Erich Honecker im Juni auch die Verkürzung der Grenzaufenthalte bei Reisezügen zu erörtern. Unverhältnismäßig lange Wartezeiten im Ost-Berliner Bahnhof Friedrichstraße hätten erhebliche Verspätungen im West -Berliner Bahnhof Zoologischer Garten zur Folge. Die Fahrt internationaler Züge durch beide Teile Berlins dauert nach diesen Angaben bis zu zwei Stunden.