Namibisches Kind in Bremen operiert

■ Solidaritätsbeitrag gegen Apartheid im südlichen Afrika

Mit blau-rot-grünen Fähnchen und schweren Herzens wurde gestern der achtjährige Shapumba YA-Shapumba am Flughafen von Mitgliedern des Vereins Entwicklungshilfe von Volk zu Volk (EVV) und einem namibischen Landsmann und Rechtsanwalt der SWAPO verabschiedet. Er kehrt nach einem halben Jahr Aufenthalt in Bremen wieder in seine Heimat zurück: das namibische Flüchtlingslager CUANZA SUL in Angola. Shapumba war querschnittsgelähmt und wurde in der St.-Jürgen-Klinik operiert - erfolgreich. Nach seiner Operation lernte er im Rehabilitationszentrum Friedehorst wieder richtig laufen.

Weil seine Hautfarbe pechschwarz ist, wurde er nicht in Namibia operiert. Das dortige Ge

sundheitswesen hat zwar einen ausgezeichneten Standard aber nur für Weiße. Für EVV ist denn Shapumbas Fall auch mehr als Einzelfallhilfe, nämlich „praktische Solidarität gegen Apartheid“. Shapumba, der in Bremen fließend Deutsch gelernt hat, kurz vor seinem Abflug: „Ich würde lieber hierbleiben als zurück ins Flüchtlingslager.“

Der Bremer Senat leistete mit 50.000 DM seinen diesjährigen Solidaritätsbeitrag. Da alle Zuschüsse bereits verbraucht sind, aber schon das nächste Kind dringend auf eine Herzoperation wartet, werden weitere Spenden benötigt. Sonderkonto: „Gesundheit für namibische Kinder“, BfG Bremen, BLZ 290.101.11, Kontonummer 10.123.00.000.

rike