Countdown für Tutorenprogramm

■ Bis zum 12.Juni können Anträge an den 600.000Mark-Topf gestellt werden / Studentenprotest gegen bürokratische Hürden / Aufträge von Professoren sollen ausgeschlossen werden

In wenigen Tagen - am 12.Juni - läuft die Bewerbungsfrist um die Mittel auf den mit 600.000 Mark ausgestatteten Topf zur Einrichtung von projektbezogenen Tutorien ab.

Mit den Projekttutorien sollen „das reguläre Lehrangebot ergänzende Veranstaltungen“, „fachübergreifende Lehrexperimente“ sowie „neue Informations-, Beratungs- und Betreuungsnagebote“ gefördert werden. Finanzieren lassen sich mit den 60.000 Mark bereits ab August rund 50 neue Tutorenstellen, deren maximale Dauer vier Semester beträgt. Antragsberechtigt sind alle Fachbereiche, wissenschaftlichen Einrichtungen oder Gruppen von mindestens fünf FU -Angehörigen. Und da fangen auch schon die Schwierigkeiten an. Wollen beispielsweise Studenten Mittel für ein selbstorganisiertes Projekt beantragen, müssen sich zuvor einen „akademischen Mitarbeiter, der zur Lehre befugt ist“, suchen, der ihnen eine Unterschrift auf dem Antragsdeckblatt und fachliche wie organisatorische Betreuung gewährt. Darüber hinaus benötigen sie zur Verwirklichung ihrer Projektidee das Wohlwollen von zwei weiteren „fachnahen“ Gutachtern (Professoren oder sonstigen akademischen Leerkörpern), die ihnen schriftlich bescheinigen, daß sie das Projekt für fachlich förderungswürdig und realisierbar halten.

Von seiten der Studenten waren diese Hürden als Eingriff in die Autonomie ihrer Projekte kritisiert worden. Der Antrag der studentischen AL-Vertreterin Beatrix Matussek, der gestern (nach Redaktionsschluß) im AS verhandelt wurde, forderte denn auch die Aufhebung der Gutachterpflicht und die Erweiterung der Vergabemittel auf Projekte, die statt Tutorenstellen lieber nur Sachmittel oder Reisekosten haben wollen. Für die nächste Sitzung der Tutorienkommission am 19.Juni wird außerdem der Antrag erwartet, alle Projektanträge von Professoren abzulehnen.

„Vor Schließung der Wahllokale“ wollte die Leiterin des Referats für Ergänzende Studienangebote, Renate Kunze, noch keine Auskünfte über Zahl und Art der bisher eingegangen Anträge auf Projekttutorien geben. Nur so viel stehe fest: Die „vielen und sehr schönen Anträge“ überstiegen schon jetzt die zur Verfügung stehenden Mittel. Dennoch sei es wichtig, daß sich noch möglichst viele zur Antragstellung aufraffen, lautet der Rat der Studentenverterin Matussek. Nur so könne politischer Druck erzeugt werden, das Fördervolumen im nächsten Jahr zu erhöhen.

bes

Auskünfte erteilt das FU-Referat für Ergänzende Studienangebote, Tel.: 838 50 66.