Bewacht die Teufel scharf neben Euch!

■ Und Pastor Motschmann sagt Euch, wo Ihr sie findet

Ein Kosmetikinstitut, liebe Gemeinde in unserer schönen Martinikirche, soll ein Gottesdienst nicht sein, erinnerte Pastor Motschmann seine zahlreichen grauen Häupter , und es war auch eher ein Feldgottesdienst. Schon die Wahl von Hesekiel 33, Vers 7-11 weckte Erwartungen. Hesekiel, erklärt Motschmann, anständig vorbereitet wie immer, war dem nach Babylon deportierten Teil des Volkes Israel das, was Jeremias daheim in Jerusalem war: Straf-, Droh-'und Umkehrprophet (Formulierung nicht von Jens Motschmann). Und der spricht von seinem Amt als Wächter und als Warner, der den Gottlosen mit dem Tode drohen soll, (dem, den der Herr schickt natürlich), wenn sie gottlos sind. Wer das Warnen unterläßt, trägt Mitschuld.

Und dann geht es krimimäßig weiter: erst ganz lange über die Warner, und erst, wenn man schon immer „heiß, heiß“ rufen möchte, weil man die Gottlosen schon braten riecht, nur noch nicht sieht, verrät Motschmi, wer es diesmal ist. Also die Wächter, das sind die Bremer Gemeindevorstände und natürlich ihre Pastoren, die sich ja standhaft gegen einen Bischof verwahrt haben, einen Wächter, wie Luther das einmal übersetzt habe. Sie müssen wachsam ihr Auge auf ihre Nächsten halten. Spannungssteigernder Seitenkonflikt: Überhaupt müsse man wach sein, sich nicht über seine Befindlichkeit „ausschlabbern“ oder von seinen (Kirchen -)Träumen reden, wie ihn die Loccumer Akademie unlängst aufgefordert habe, da seien die aber an die Falschen geraten. Also: Die gemeindevorständlichen Wächter müssen warnen vor den Gottlosen und die sind - wir nähern uns dem Hauptschlachtfeld - nicht draußen, sondern immer mitten unter uns. Wo eine Kirche errichtet wird, da verlangt der Teufel eine Kapelle. Der Feind sitzt innen, (hmhm, ob es der da ist, der rechts von mir alle Trommelwirbel und Fanfaren nicht hört und gesunkenen Kopfes kirchenschläft?) „So sehr es mich schmerzt, ich muß es hier sagen.“ Und dann sagt er's: Der Teufel ist im 23. Evangelischen Kirchentag. Seit den 60er Jahren immer mehr ein Ort aller möglichen Weltanschauungen geworden, sei er „chaotisierend“ (mit ganz scharfem K) und „zerstört die Wurzeln der Kirche“, kurz: „Das ist die Verführung.“

Wir sind angekommen, der Sieg ist noch weit. Jetzt bleibt uns nur noch, zur Liebe zu mahnen, ein Kind Catalina zu taufen und zur Kollekte für die Freie Ev. Akademie in Basel aufzurufen, bibeltreues Bollwerk gegen den Reformismus, der die Staatskirche durchsetzt, leider bis jetzt als Ausbildungsinstitut unautorisiert. Vollwach machen wir uns auf den Weg, Gottlose suchen.

Uta Stolle