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„ADAC Ade“

■ Mitglieder des Automobilclubs folgten dem Aufruf von Grass und Staeck nach Austritt

Berlin (taz) - Knapp 400 Mitglieder haben über das Wochenende der gemeinnützigen Bleifußfahrer-Vereinigung „ADAC“ Lebewohl gesagt. Sie sind damit dem Aufruf des Schriftstellers Günter Grass und des Künstlers Klaus Staeck gefolgt und haben dem Vierradlobbyisten wegen seines ungebremsten Engagements gegen „Tempo 100“ auf der Berliner Avus die Mitgliedschaft aufgekündigt.

„ADAC Ade“ sagte auch „Robin Wood“. Die Umweltschutzorganisation trat aus und bereitet jetzt einen gleichlautenden Aufruf an die eigenen Mitglieder vor. Ähnlich äußerte sich die Bundeskoordination der TieffluggegnerInnen, die nun sehen will, daß die „Hochgeschwindigkeits-Tiefflieger runter von der Straße“ kommen. Der Berliner 'Tagesspiegel‘, dessen Berichterstattung zum Thema von der Autoindustrie mit einem Anzeigenboykott quittiert wurde, meldet für die Halbstadt weitere tausend ADAC-Austritte.

Den Stein aufs Gaspedal gebunden rennt die Standesvertretung der RaserInnen aber weiter gegen das „Tempo 100“ auf dem 6,5 Kilometer langen Autobahnteilstück an. Der Automobilclub finanziert die Klage eines Mitgliedes mit der Begründung, „da eine grundsätzliche Rechtsfrage zur Entscheidung steht“.

Die Organisatoren des Aufrufes betonten gestern nochmals, trotz ADAC-Austritt bräuchte niemand die Panne zu fürchten. Als gemeinnütziger Verein sei der ADAC ebenso wie die anderen Clubs zur kostenlosen Hilfeleistung auf den Autobahnen verpflichtet. Und „Schutzbriefe“, die vor allem Urlauber lieben, könnten bei nahezu allen Versicherungen, zum Teil sogar günstiger, gekauft werden.

wg

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