Die Kirschen siegten-betr.: Nachtrag zur Deutschen Meisterschaft der Alternativkikker, taz vom 30.5.89

betr.: Nachtrag zur Deutschen Meisterschaft der Alternativkicker, taz vom 30.5.89

„Auf Schalke“ gab es jüngst das lang erwartete Aufeinandertreffen der beiden Teams mit dem allseits bekannten Namen „Gib mich die Kirsche“. Die Schalker Kirschen empfingen die Krefelder Kirschen mit ihrer Vereinshymne „Dame la Cereta“ und anstelle von Wimpeln wurden Kirschen getauscht. Als Hommage an ihre Heimatstadt brachten die Krefelder chemisch erzeugte Kirschen mit, während die Schalker mit natürlichen Kirschen aufwarteten. Nach diesem friedfertigen Beginn war der Streit über die Urheberrechte der gemeinsamen Namen betreffend schlagartig vom Tisch.

Es entwickelte sich ein kerniges Spiel mit 14 Toren, dessen Höhepunkt ein Freistoß war, der vom Dach einer naheliegenden Turnhalle ausgeführt wurde. Bei anschließendem Paella-Essen einigten sich alle Beteiligten unter großem Jubel auf eine freundschaftliche Koexistenz. Die gemeinsame Erklärung der beiden Kirschen-Kerne Jose Ramon Alvarez und Reinhard Schippkus lautete: „Wir kämpfen nicht wie Platzhirsche, wir gönnen jedem seine Kirsche!“

EMMA