U N V E R B R E M T Atomreaktor abzugeben

■ Bremer Stadtwerke sitzen auf Versuchs-AKW fest

Bremen ist arm, aber ein eigenes Atomkraftwerk haben wir doch. Ein klitzekleines nur und auch bloß ein Stückchen davon. Mit 3 Millionen sind die Bremer Stadtwerke am Versuchs-AKW Jülich beteiligt. Un wozu? Die Frage hat sich die SPD-Fraktion jetzt auch mal gestellt und flugs an den Senat weitergegeben. Der gab den Genossen jetzt eine Antwort, auf die sie eigentlich auch selbst hätten kommen können: An einem AKW sind wir nämlich nur beteiligt mit dem Ziel seiner „sofortigen Stillegung“.

Das war allerdings nicht immer so, wie der Senat verschämt einräumt. Als die Bremer Stadtwerke 1959 in den Reaktor einstiegen, ging es ihnen noch um „eine besonders sichere Kernenergieanlage.“ Von den 50er-Jahre-Träumen ist inzwischen nicht mehr viel übrig geblieben, von den Millionen auch nicht. Bis auf einen „Erinnerungswert“ von DM 1 ist das Geld inzwischen abgeschrieben. Atom-Strom produziert der Reaktor übrigens auch nicht mehr. Deswegen, so der Senat, sei auch der Verkauf der Bremer Anteile inzwischen so schwierig: Wer braucht schon einen stillgelegten Atomreaktor? Unsere letzte Atom-Mark bürgt deshalb jetzt „für einen Einblick des Senats in die Kosten eines geordneten Rückzugs aus der Kernenegie“. Klaus Schloesse

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