Stimmenthaltung

■ Sachsendamm: Niederlage für Schreyer

Eine Niederlage in puncto Sachsendamm mußte Umweltsenatorin Michaele Schreyer gestern auf der Senatssitzung einstecken: Ihre Forderung, eine Entscheidung über den weiteren Bau des Autobahnanschlusses erst nach einem Bürgerbeteiligungsverfahren zu treffen, stieß nicht auf die erforderliche Zustimmung. Statt dessen billigte der Senat bei Stimmenthaltung der drei Senatorinnen Volkholz (Schule), Klein (Frauen) sowie der Umweltsenatorin die Pläne von Bausenator Wolfgang Nagel, die vorsehen, Autopiste und Sachsendamm nebeneinander zu bauen.

Somit entspricht das Bauvorhaben im wesentlichen denen des alten CDU-Senats. Zwei alte Brücken müssen demnach abgerissen und erneuert werden. Zugleich wird eine sogenannte Ökobrücke die Grünflächen auf beiden Seiten der Rennstrecken verbinden. Die einzige Veränderung gegenüber den alten Plänen: Der Einschnitt in das Erdreich soll auf 69 Meter Breite verringert werden.

75 Millionen Mark zusätzlich zu den bereits verbauten 100 Millionen Mark kostet das Straßenprojekt nach Angaben des Bausenators. Nach einer Bauzeit von mehr als vier Jahren soll der Autobahnanschluß 1994/95 fertiggestellt sein. Nagel sprach gegenüber der Presse von einer Verzögerung um etwa ein halbes Jahr durch die vom SPD-AL-Senat vorgenommenen Überprüfungen der CDU-Pläne. Erst im Februar war von Bürgerinitiativen, sowie der AL ein ALternativplan gefordert worden, nach dem der Sachsendamm autobahngerecht untertunnelt worden wäre. Grünflächen und Brücken wären damit erhalten geblieben. Bausenator Nagel hatte die Lösung damals als zu teuer erachtet.

cb/dpa