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Postkarten gegen rechts

■ Kunst-StudentInnen entwarfen antifaschistischen Agitprop

Zu einer Zeit, in der fast niemand mehr mit einem politischen Autoaufkleber seine Gesinnung zur Schau stellt oder sich ein politisches Agitierplakat an die Wand hängt, wo fast jedeR auf Kunstdrucken und Schwarz-Weiß-Fotographie steht, da entstand anno 1988/89 eine Plakatserie für AntifaschistInnen, neuerdings auch als Postkarte zu haben.

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EIERBECHER

Acht Stück für fünf Mark. Entworfen haben die acht Motive StudentInnen der hiesigen Hochschule der Künste - auf Anregung des antifaschistischen Bündnisses der „BremerInnen“. Sie seien motiviert gewesen, nach

außen zu gehen, einmal an einem aktuellen Thema - „Rassismus und Neofaschismus“ - zu arbeiten, erläutert die Studentin Helga Jahnke-Lassen.

Die erste Assoziation beim Betrachten der Postkartenserie ist: „Klaus Staeck“. Der Heidelberger Graphiker war Schöpfer der Politit-Plakate und Postkarten, die in den 70er Jahren mit ihrer anti-CDU-Satire WG-Wände schmückten - und dann irgendwann zusammengerollt in Kellerregalen verschwanden.

Die StudentInnen sprechen davon, daß sie sich von der traditio

nellen antifaschistischen Symbolik lösen wollten und ohne zertretene Hakenkreuze, braune Farbe und Nazi-Stiefel auskommen wollten. Das ist ihnen meist auch gelungen, doch kommt die Bild-Sprache, die sie gefunden haben zwar zum Teil einfallsreich, aber eben doch agitprop-mäßig daher. Z.B.:Ein harmloses weißes Frühstücksei im Becher ist mit Hitler -Bärtchen und schmieriger Hitler-Haarsträhne versehen. „Aufwachen!“ steht darüber.

B.D.

Zu beziehen über BremerInnen gegen Neofaschismus, Bürgermeister-Deichmann-Str. 26, 28 HB.

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