BIs wollen IBA mitbestimmen

Dortmund (taz) - 28 Ruhrgebietsinitiativen aus sieben Emscherstädten haben sich in dieser Woche zusammengeschlossen, um eine stärkere Beteiligung der „Planung von unten“ an der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscherpark durchzusetzen. Sie wollen im Lenkungsgremium der IBA vertreten sein und ein mit IBA -Geldern gefördertes Koordinationsbüro für ihre eigenen und andere basisnahe Projekte einrichten.

Die ökologisch orientierte, mit einem Volumen von ca. 3 Milliarden Mark auf mindestens fünf Jahre angelegte Bauausstellung, ein in seiner Größe weltweit einmaliges Projekt, hat sich die Erneuerung der heruntergekommenen Emscherregion zum Ziel gesetzt. Derzeit werden im Gelsenkirchener Büro der IBA Emscherpark mehr als 200 Projektvorschläge gesichtet, darunter auch 65 der nun in der „Interessengemeinschaft der IBA-Emscherpark-Initiativen von unten“ zusammengeschlossenen Initiativen. Die Interessengemeinschaft kritisiert, daß kommunale Projekte, Architektenplanungen und industrielle Vorhaben gegenüber den Basisinitiativen große Informations- und Zeitvorteile hätten. Sie befürchten, daß sich die Ruhrgebietsstädte IBA -Gelder für eigene, lange geplante Vorhaben sichern und freie Initiativen, die auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen angewiesen sind, ausbooten.

Die Bauausstellung müsse sich daran messen lassen, so die Initiativen, ob sie neben dem „ökologischen Nettogewinn“ für die kaputte Industrieregion auch einen „demokratischen Nettogewinn“ erwirtschafte. Ohne Bürgerbeteiligung seien die Erneuerungspläne zum Scheitern verurteilt.

bm