Bayer do Brasil feuert 80 Streikende

Berlin (taz) - Nach Angaben der Missionszentrale der Franziskaner in Bonn hat die Geschäftsführung des Bayer -Werks im brasilianischen Belford Roxo am letzten Freitag achzig Gewerkschafter entlassen, die sich an einem zweiwöchigen Lohnstreik für eine Inflationszulage beteiligt hatten. Dem Abbruch, so Bruno Kern von der Missionszentrale, war eine dreitägige Inhaftierung der Gewerkschaftsleitung vorausgegangen. Nachdem das Bayer-Management zu keinen Zugeständnissen bereit war, hatten sich die Streikenden mit der Bitte um Vermittlung an das Caritas-Hilfswerk der Region gewandt. Die Gewerkschafter befürchten jetzt, daß es noch zu weiteren Entlassungen kommen wird. Die kritische „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ hat dem Vorstandsvorsitzenden Strenger Wortbruch vorgeworfen. Auf der Hauptversammlung am letzten Mittwoch habe Strenger einem brasilianischen „kritischen Aktionärs“ erklärt, daß „prinzipiell“ bei Bayer kein Gewerkschafter aufgrund seiner Gewerkschaftsarbeit entlassen werde. „Coordination„-Sprecher Achim Schmottlach: „Zwei Tage später hat Bayer do Brasil ebendies getan.“ Bis Redaktionsschluß war von Bayer keine Stellungnahme zu erhalten.

diba