Dregger contra Geißler: „Wie hälst du's mit den REPs?“

■ CDU/CSU-Fraktionschef lehnt „Unvereinbarkeitsbeschluß“ gegen „Republikaner“ ab / Wahrer Gegner: Sozis und Grüne / Seiters will „nationale Position“ stärken

Bonn (ap/taz) - Die Abgrenzungsfront prominenter CDU -Politiker gegenüber den „Republikanern“ zeigt erste Risse. Geißler ist für strikte Kontaktsperre, Späth droht bei Liebäugelei mit den Rechtsradikalen gar mit seinem Rückzug aus der Politik, aber Alfred Dregger lehnt einen „Unvereinbarkeitsbeschluß“ der Union zu den „Republikanern“ ab. Das Problem, so der CDU/CSU-Fraktionschef in der jüngsten Ausgabe der Wochenzeitung 'Rheinischer Merkur/Christ und Welt‘, müsse „politisch aufgelöst werden und nicht juristisch“. Die „Republikaner“ seien das „Störpotential“ bei dem Versuch, in der Bundestagswahl 1990 mit der FDP wieder eine Mehrheit zu erreichen. „Hauptgegner“ sind für Dregger diejenigen, „die uns ablösen würden, wenn wir die Mehrheit verlören. Und das sind die Sozialdemokraten und die Grünen“. Er bemängelte, das „nationale und konservative Element“ sei bei der Darstellung der Union in den vergangenen Jahren in den Hintergrund getreten. „Es hat keinen Sinn zu sagen, rechts von uns darf keine demokratisch legitimierte Partei entstehen, wenn das Feld nicht angemessen beachtet wird, auf dem so etwas gedeihen kann.“ Auch Kanzleramtsminister Rudolf Seiters mischte sich am Mittwoch ins Bonner Sommertheater ein. Die Auseinandersetzung mit den „Republikanern“, mit denen es „weder Koalitionen noch Absprachen“ geben dürfe, müßte verstärkt werden. Es gebe ihnen gegenüber die gleiche Abgrenzung wie gegenüber den Grünen und Alternativen. Aussehen soll die Auseinandersetzung folgendermaßen: Polizeibeamte und Soldaten sollen deutlicher unterstützt werden, gegen „rechtsfreie Räume“ soll die Union offensiver auftreten, die Position der CDU/CSU in der „nationalen Frage“ soll in Zukunft deutlicher hervorgehoben werden.

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