Berliner Boom

■ Wirtschaft wächst in Berlin stärker als im Bund / Arbeitslosenquote höher als die des Bundesgebietes

Die Berliner Wirtschaft hat derzeit beim Wachstum die Nase vorn. Im ersten Quartal 1989 stieg der Auftragseingang beim Verarbeitenden Gewerbe um elf Prozent, teilte die Industrie und Handelskammer (IHK) gestern mit. Der Wachstumsschub an der Spree fällt damit deutlich stärker aus als im Bund, wo die Auftragseingänge das Vorjahresergebnis im Durchschnitt um sieben Prozent übertrafen. Auch beim Produktionszuwachs schnitt Berlin mit plus sieben Prozent im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von fünf Prozent besser ab. Die rot-grüne Koalition schreckte die Wirtschaft offensichtlich nicht.

Den stärksten Auftragsschub verzeichneten in Berlin von Januar bis März die Hersteller von Investitionsgütern mit einem Zuwachs von 14 Prozent. Die Verbrauchsgüterhersteller konnten acht Prozent mehr Bestellungen in ihren Büchern verbuchen.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist dagegen in Berlin weiterhin ungünstiger als im Bundesdurchschnitt. Trotz eines Rückgangs der Arbeitslosenzahl im ersten Quartal von 5.184 lag die Arbeitslosenquote in der geteilten (hört, hört!) Stadt im April mit 9,9 Prozent deutlich über der Bundeszahl von 7,1 Prozent. Bei der Inflationsrate schneidet Berlin hingegen mit 2,8 Prozent leicht besser ab als der Bund mit 3,0 Prozent.

dpa