Ach, Tränengas fehlte!

■ Chinas Premier Li Peng: Tränengasmangel bedingte, daß scharf auf die StudentInnen geschossen wurde

Berlin (wps/taz) - Chinas Premier Li Peng hat offenbar den Einsatz tödlicher Waffen auf dem Platz des Himmlischen Friedens mit ganz neuen Einfällen verteidigt. Die Armee habe letzten Monat gegen Tausende Studenten Gewehre und Panzer einsetzen müssen, weil Tränengas und Gummigeschosse ausgegangen seien. Der US-Chinese Daniel K.Wong, den Li am Samstag empfangen hatte, zitierte den Premier weiter, daß der Armee Erfahrungen in der Anti-Aufruhr-Bekämpfung gefehlt hätten. Die Soldaten hätten „kein Blutbad gewollt - sie wollten Frieden. Sie wußten, daß die Motive der Studenten gut waren.“

Li zufolge seien die Proteste in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens die ersten ihrer Art in der 40jährigen Geschichte der kommunistischer Herrschaft: „Wir waren nicht vorbereitet.“

Wong, ehemaliger Bürgermeister von Cerritos/ Kalifornien, sagte auch, Li Peng sei felsenfest davon überzeugt, daß die Regierung sehr viel Geduld mit den Demonstranten gezeigt habe. Schließlich habe man 48 Tage zugesehen, bis man eingeschritten sei. Li: „Kein anderes Land hätte eine solche Demonstrantion so lange toleriertiert.“

AS