DaCaPo-Video-Premiere zur Breminale

■ DaCaPo versilbert (sich selbst)

Nein, eine Silbermedaille von Kultursenator Horst-Werner Franke für DaCaPo hat's nicht gegeben. Aber wenn es darum geht, auf die feine Arbeit des eigenen Vereins aufmerksam zu machen, da waren die kreativen Macher um Ingo Ahmels noch nie verlegen. Ihr neuester Coup wird werbewirksam zur besten Breminale-Zeit gestartet und schielt - wie sollte es anders sein - mit mehr als einem Auge auf die bescheidene Zurückhaltung sozialdemokratischer Kulturpolitiker. Deren DaCaPo-Unterstützung liegt nämlich nach wie vor bei lächerlichen 192,30 DM pro Veranstaltung.

Um sich angesichts solcher Sparsamkeit eine weitere Finanzquelle (und nebenbei etwas PR) zu erschließen, haben Ingo Ahmels & Co. tief im DaCaPo-Archiv gewühlt und sind dabei so fündig geworden, daß sie anschließend gleich zwei Produkte auf den Markt geworfen haben: eine CD (!) mit Aufnahmen aus DaCaPo-Konzerten der letzten beiden Jahre und eine HiFi-Videokassette, die gleichfalls das Konzertgeschehen bei DaCaPo dokumentiert. Die beteiligten Musiker (darunter Lee Konitz, Lius de Matteo, Lauren Newton, Michael Bach oder die Kölner Saxophon Mafia) verzichten dabei auf jegliches Honorar, damit ein anständiger Überschuß auf dem Verkaufserlös in den Konzertbetrieb zurückfließen kann.

Um DaCaPos Spielcharakter zu unterstreichen, hat man sich zur CD auch noch ein aufwendig gestaltetes Set von Spielkarten geleistet, die einerseits alle notwendigen Informationen zu Stücken, Interpreten und Veranstaltern enthalten, gleichzeitig aber eben auch zu phantasievoller Nutzung anregen. Die CD kostet 29,-DM für 75 Minuten Spielzeit und ist in der DaCaPo-Geschäftsstelle zu erwerben (oder bei den kommenden DaCaPo-Konzerten). Das Video wir am Samstag (8.7.) um 17.30 Uhr im Magazinzelt der Breminale erstmals öffentlich vorgeführt. Bleibt bloß noch zu hoffen, daß der Wunsch der DaCaPo-Aktivisten in Erfüllung gehe, daß beide Produkte zusammen soviel Reinerlös erwirtschaften, wie der Senat zur Zeit an Zuschüssen herausrückt. Ein Exemplar gefällig, Herr Senator? Jü