Fielmann kauft weiter

■ Konzentrierte Augen-Blicke: Hamburger Optik-Kette legt sich auch „York„-Filialen zu

Berlin (taz) - Der Hamburger Brillenverkäufer Fielmann, schon jetzt mit 175 Filialen größter Anbieter in der BRD, expandiert weiter und hat zum 1. Juli die 19 Verkaufsstätten der Düsseldorfer „York„-Kette mit ihrem Umsatz von 15 Millionen Mark übernommen. Damit steigt die Zahl der Fielmann-Filialen, in denen Papi auch nach der Gesundheitsreform keinen Pfennig dazubezahlen soll, auf 194. York war die neuntgrößte Optik-Filialkette in der BRD und die viertgrößte in Nordrhein-Westfalen.

Nach Einschätzung des Fielmann-kritischen Zentralverbandes der Augenoptiker (ZAW) setzen sich damit sowohl die Marktkonzentration als auch der Preiskrieg zwischen den Großfilialisten, hier besonders zwischen Fielmann und den 84 Filialen der Quelle-Tochter Apollo, weiter fort. Verschärft wird er durch die Gesundheitsreform: der Branchenumsatz sank im ersten Quartal des laufenden Jahres um 30 (ZAW) bis 38 Prozent (Fielmann), während Fielmann für das erste Halbjahr ein Wachstum von sechs Prozent meldet. Der Umsatz soll von 340 Millionen Mark (1988) auf 370 Millionen Mark in diesem Jahr steigen.

Zum 1. Januar 1988 hatte Fielmann schon die 40 Betriebe der Fürther Firma Interoptik übernommen. Zu Beginn dieses Jahres besaß Fielmann 2,3 Prozent der bundesdeutschen Optikerläden, machte damit 6,5 Prozent des Branchenumsatzes und verkaufte 12,2 Prozent aller Brillen. Im Frühjahr hatte sich das Unternehmen mit seinem überaus geschickten Marketing auch einen 100 Hektar großen Bio-Hof bei Hamburg zugelegt; wenn der Direktverkauf ab Hof erfolgreich ist, soll der Vertrieb in den ganzen norddeutschen Raum ausgeweitet werden.

diba