: AL-Vorstand beschlußfähig
■ Nachgeholte Mitgliederversammlung der AL schafft es nur teilweise, den Geschäftsführenden Ausschuß zu besetzen
Immerhin 250 der rund 3.000 AL-Mitglieder waren bei 30 Grad Hitze in die Kreuzberger Wrangelstraße gekommen. Die erklärte Absicht aller war es, das Desaster der letzten MVV
-als nur drei der neun Vorständler gewählt wurden - wieder gutzumachen und auf jeden Fall mit einem beschlußfähigen Parteivorstand auseinanderzugehen. Das wurde teilweise bewältigt: Die Mitglieder bestätigten nur vier weitere Mitglieder ihres Parteivorstandes. Damit ist der Geschäftsführende Ausschuß (GA) zwar immer noch nicht vollzählig, aber doch wenigstens beschlußfähig.
Im ersten Wahlgang erreichten Helga Hetzner und Ilona Hepp das erforderliche Quorum von 122 Stimmen. Beide hatten beim letzten Mal noch nicht kandidiert. Im zweiten Wahlgang wurde Peter Lohaus gewählt. Im dritten Wahlgang erreichte kein Kandidat das Quorum. Erst beim vierten Versuch schaffte es Randolf Lochmann. Nachdem sich beim ersten Versuch nur Kandidaten des „Linken Forums“, der Parteimitte, hatten durchsetzen können, sollten jetzt alle Strömungen berücksichtigt werden. Mit Helga Metzner und Peter Lohaus kamen zwei Kandidaten der „Grünen Panther“ in den Vorstand. Ilona Hepp aus Kreuzberg steht strömungspolitisch den Ökosozialisten nahe, legt aber Wert darauf, daß sie sich nicht zugehörig fühlt. Ebenfalls strömungspolitisch nicht gebunden ist Randolf Lochmann. Auch er hat erst kurzfristig kandidiert.
Drei Kandidaten sind sowohl bei der letzten als auch der gestrigen Wahl durchgefallen: Ismail Kosan aus Kreuzberg, seit 1981 in der AL aktiv; Eberhard Mutscheller, Ökosozialist und bereits im letzten Geschäftsführenden Ausschuß, und Volker Härtig, Mitglied der „Grünen Panther“.
Neun Mitglieder, davon fünf Frauen, sieht die Satzung der AL für den Geschäftsführenden Ausschuß vor. Daß der Vorstand jetzt, wie auch schon im letzten Jahr, nicht vollzählig ist, liegt daran, daß zuwenig Frauen kandidieren. Die sieben Mitglieder sind zum ersten Mal für zwei Jahre gewählt. Als weiteren Schritt zur Professionalisierung der Vorstandsarbeit dürfen GAler zwei Monatsgehälter untereinander verteilen.
bf
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