Grüne schmeißen 13 B'havener raus

■ Landesverband ohne eigenen Schiedsrichter / Niedersachsen sollen entscheiden

Für Bremerhavens grüne Dissidenten um den Stadtverordneten Horst Grützner wird es jetzt ernst: Schon in den nächsten 10 bis 14 Tagen, so hofft der Bremer Landesvorstand der Grünen, soll ein niedersächsisches Schiedsgericht über den Parteiausschluß der 13 Abtrünnigen entscheiden und endgültig festlegen: Einen grünen Kreisverband „Süd“ gibt es in Bremerhaven nicht. Alle 13 hatten sich mehrfach geweigert, den in einer Nacht-und Nebelaktion gegründeten Kreisverband in wieder aufzulösen und hoch und heilig zu versprechen, nicht wie

der einen zu gründen.

Ein niedersächsisches Partei-Schiedsgericht muß sich mit den Bremer Angelegenheiten aus zwei Gründen befassen: Das ursprünglich angerufene Bundesschiedsgericht hat sich für „sachlich nicht zuständig“ erklärt und fährt erstmal in den Urlaub, als Bremer Querelen zu bereinigen. In Bremen selbst haben die Grünen schlicht verschlafen, satzungsgemäß ein eigenes Schiedsgericht zu wählen. Die letzten Bremer Wahlen der Parteischlichter liegen vier Jahre zurück. Die Amtszeit der gewählten

Mitglieder betrug allerdings nur zwei Jahre und ging zu Ende, ohne daß es irgendjemand aufgefallen wäre. Erst vor dem Hintergrund der Bremerhavener Familienkräche vermißte am 27. April eine Bremer Landesmitgliederversammlung eine eigene Schiedskommission schmerzlich. Ihre Wahl soll nun zwar schleunigst - d.h. frühestens nach dem Sommerferien nachgeholt werden. Mit dem Rausschmiß der Bremerhavener wollen die Grünen allerdings so lange nicht warten.

K.S.