Filbinger arbeitet mit REP zusammen

■ Der Pressesprecher der „Republikaner“ in Baden-Württemberg, Rolf Schlierer, ist auch Kuratoriumsmitglied des CDU-nahen Studienzentrums Weikersheim, das Filbinger untersteht

Stuttgart (dpa) - Die Zusammenarbeit zwischen dem früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger (CDU) und einem Funktionär der rechtsradikalen „Republikaner“ im Studienzentrum Weikersheim soll voraussichtlich an diesem Wochenende in einem „klärenden Gespräch“ zwischen den Betroffenen erörtert werden. Der Pressesprecher der baden-württembergischen „Republikaner“, Rolf Schlierer, und der Chef des CDU-nahen Studienzentrums wollen in Freiburg zusammenkommen.

Laut 'dpa‘ gab es bereits ein erstes kurzes Telefonat zwischen Schlierer und Filbinger, der 1978 - im Zusammenhang mit der Diskussion um seine Vergangenheit als NS -Marinerichter - als Ministerpräsident zurückgetreten war. Schlierer ist Kuratoriumsmitglied und kooptiertes Präsidiumsmitglied ohne Stimmrecht des Studienzentrums Weikersheim. Der 75jährige Filbinger, der auch Ehrenvorsitzender der Südwest-CDU ist, steht dem Zentrum als Präsident vor. Das Studienzentrum versteht sich als liberal -konservative Bildungseinrichtung, die der CDU nahesteht, jedoch nicht organisatorisch an die Partei gebunden ist. Die Tatsache, daß ein führender „Republikaner“ gleichzeitig in einem unionsnahen Studienzentrum unter Vorsitz Filbingers eine wichtige Funktion ausübt, hatte Aufsehen erregt. Baden -Württembergs Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzender Späth hatte mehrfach jede Zusammenarbeit mit den „Republikanern“ abgelehnt.

In der jüngsten Ausgabe der Illustrierten 'Stern‘ wird Schlierer mit antisemitischen Äußerungen zitiert. Das „jüdische Establishment an der Ostküste der USA“ sei antideutsch eingestellt, da jüdische Emigranten aus Deutschland „vermutlich aus später Rache alles daransetzen, das deutsche Volk zu vernichten“, hatte Schlierer nach Darstellung der Illustrierten einer 'Stern'-Reporterin gesagt, die verdeckt bei den südwestdeutschen „Republikanern“ aktiv war. Schlierer hat inzwischen erklärt, er habe diese Äußerungen nie getan und werde gerichtlich gegen den 'Stern‘ vorgehen. Die 'Stern'-Redaktion beharrt auf ihrer Darstellung.