K O M M E N T A R Runtergewirtschaftet

■ Bei Radio Bremen ist die Hansahölle los (s.S.18)

Bei Radio Bremen Hörfunk ist die Hansahölle los. Geschichten, die MitarbeiterInnen zu erzählen wissen, belegen dies seit langem. Jetzt hat es die Direktion auch schriftlich. Sie ist unfähig zur Menschenführung. Beschlüsse werden per ordre de mufti verkündet, sind für die „unteren Ebenen“ nicht nachvollziehbar. Motto: „Wir bestimmern , was ihr macht, sagen Euch aber nicht warum.“

Das beste Beispiel ist das dritte, das regionale Programm, das seit der Programmstrukturreform ein Gemischtwarenladen der musikalischen und inhaltlichen Beliebigkeit ist. Intern gibt Frau Sommerey inzwischen zu, daß das Regionale „auf den Hund gekommen ist“. Nach außen stellt sie sich vor den verantwortlichen Abteilungsleiter und beschimpft statt dessen die Redakteure. Wenn die Zeiten härter werden, geben Direktoren halt lieber Watschen an Untergebene, als über eigene Fehler zu diskutieren. Bei all dem Wirbel, der da im Sender veranstaltet wird, ist eines unübersehbar: Radio Bremen ist inzwischen ein runtergewirtschafter Betrieb. Eine Debatte, ob da die richtigen Leute den Ton angeben, ist überfällig.

Holger Bruns-Kösters