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Wer die Film-Musik der flotten Gaunerkomödie Der Clou mit Robert Redford und Paul Newman noch im Ohr hat, dem wird spätestens bei der Eingangsmelodie von Zwei ausgekochte Gauner (1983) klar, daß es sich hier um eine der beliebten Hollywood-Fortsetzungen handelt. Doch wider Erwarten kann sich Kagans Kriminal-Komödie bei Presse und Publikum durchsetzen. Das Rezept ist denkbar einfach: Wieder legen pfiffige Altgauner hartgesottene Großganoven, diesmal mit einem raffinierten Boxschwindel, aufs Kreuz. Mit Karl Malden, Jackie Gleason, Mac Davis und Oliver Reed um 20.15 Uhr von der ARD. Im ZDF geht es um 22.00 Uhr dann um ein ernsteres Thema, nämlich um das „Nationalkomitee Freies Deutschland“, das 1943 im sowjetischen Gefangenenlager Krasnogorsk gegründet wurde. Rund 300 Kriegsgefangene, deutsche Soldaten aus fünf Lagern, und emigrierte Kommunisten traten mit einem Manifest an die Öffentlichkeit mit dem Ziel, Hitler zu stürzen und den Krieg zu beenden. Doch wird bis heute oft bestritten, ob diese Gruppe von „Verrätern“ zur Widerstandsbewewgung gegen die NS-Herrschaft gezählt werden kann. Den Gegenbeweis versucht der Berliner Dokumentarist Bengt von zur Mühlen zu erbringen. In Man nannte sie Verräter zeigt er nicht nur bislang nie gezeigtes Filmmaterial, sondern interviewt auch Zeitzeugen aus Ost und West: die „Nationalkomitee„-Gründungsmitglieder Graf Heinrich von Einsiedel und Bernt von Kügelgen, die sowjetischen Vernehmungsoffiziere Lew Kopelew und Daniel Melnikow, sowie die Historiker Kurt Finker und Peter Steinbach. Um 22.00 Uhr vom ZDF.
ks
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