Keine Stealth-Premiere Air-Force unter Druck

■ Panne bei teuerstem „unsichtbaren“ US-Bomber

Palmdale/Berlin (ap/wps/taz) - Der Jungfernflug des teuersten Kampfflugzeuges aller Zeiten, des US-„Stealth„ -Bombers, wurde wenige Minuten vor dem Takeoff am Samstag im kalifornischen Palmdale gestoppt. Der Druck bei der Benzinzufuhr des B-2-Bombers, der für den Radar feindlicher Systeme unsichtbar bleiben soll, sei zu schwach gewesen, meinte ein Sprecher der US-Air-Force. In zwei oder drei Tagen solle der Flug des pro Stück 750 Millionen Dollar teuren B2-Bombers nachgeholt werden. 150 enttäuschte Journalisten zogen daraufhin vom Gelände „Anlage 40“ der US -Air-Force in der südkalifornischen Mojave-Wüste ab. „Sie können jetzt in die Zukunft sehen“, hatte ein Mitglied des Produzenten Northrop kurz zuvor getönt. Für die „unsichtbare“ Waffe sieht die Zukunft nicht rosig aus. Noch Freitag nacht war der Streitkräfteausschuß des US-Senats zwar einstimmig für den Bau, doch nur, wenn beim Erstflug alles klappe.

Der Vorsitzende des Ausschusses, der Demokrat Sam Nunn: „Wenn diese Maschine nicht fliegt, ist die Debatte darüber beendet. Als Tarnkappentaxi ist sie zu teuer.“ Das Verteidigungsministerium hat für das B-2-Programm im Haushaltsjahr 1990 einen Etat von 4,7 Milliarden Dollar beantragt, bis 1992 will man bis zu 24 Milliarden Dollar investieren. In den letzten acht Jahren wurden schon 22,4 Milliarden Dollar verpulvert. Insgesamt plant man 132 Maschinen.

AS