Bremerhaven uranfrei

■ Südafrikanische Uranimporte über Antwerpen gelenkt

Was die leidigen Importe von Namibia-Uran angeht, so ist der Bremer Senat jetzt fein heraus: Im Jahr 1987 wurden noch vier Lieferungen zu je 80 Tonnen von Durban (Südafrika) kommend, in Bremerhaven angelandet, doch seit Anfang 1988 soll nach Auskunft der Hafenbehörde kein Gramm mehr angekommen sein.

Zwar mußten nicht alle südafrikanischen Uran-Lieferungen aus namibischen Gruben stammen, aber der Verdacht lag nahe. Weil der Export von Rohstoffen aus Namibia nach internationalem Völkerrecht verboten ist, ließ Hafensenator Kunick ein Rechtsgutachten erstellen, das ihm Möglichkeiten aufzeigen sollte, den Uran-Umschlag in Bremerhaven zu untersagen. Das Gutachten des Uniprofessors Manfred Hinz liegt schon seit Ostern vor, sein Anlaß ist jedoch stillschweigend entfallen. Denn die importierende Atomnindustrie hat es vorgezogen, nach Antwerpen auszuweichen. Ein Mitarbeiter der Hafebehörde: „Wir weinen dem Uran keine Träne nach.“

mw