K O M M E N T A R Naturschutzgrenze

■ SPD im Hollerland im Prinzip für Natur (s.S.20)

Frage an die Umweltsenatorin: Was ist der Unterschied zwischen einer feuchten grünen Wiese und einer benachbarten feuchten grünen Wiese. Antwort: Im Prinzip keiner, außer daß die eine Naturschutzgebiet ist und die andere bebaut werden darf. Nun sollte man mit Fragen zur Hollerland-Bebauung besser zur Baubehörde gehen, da sich Lemke-Schulte offensichtlich auch aus der öffentlichen Diskussion um Bremens umstrittenstes Bauprojekt völlig verabschiedet hat.

Daß die Radio-Eriwan-Antwort immer noch Bestandteil offizieller Senatspolitik ist, kann im Hollerland beguckt werden. Dort hat die Hollerland-Initiative mit Fahnen die Grenzen Bremer Naturschutzpolitik abgesteckt. Links der rot -grünen Flaggen ist seit 1983 Naturschutz verordnet, rechts noch immer Bauland ausgewiesen. Mag ja sein, daß 1983 gegen die Neue Heimat und deren SPD-Truppen mehr Naturschutz nicht zu erreichen war. Wenn aber die SPD heute, nach sechsjähriger Diskussion, die alten Zwänge noch nicht abschütteln kann, verhält sie sich getreu dem Motto: Im Prinzip Natur, in der Praxis Beton.

Holger Bruns-Kösters