Alles ist ganz einfach und gradlinig-betr.: "Zeitenwechsel", taz vom 10.7.89

Betr.: dito

(...) Du schreibst da von vielfältigen Phänomenen des Rechtsradikalismus. Ich sehe das anders, Schönhuber auch. Alles ist ganz einfach und gradlinig: REPs sind FaschistInnen, FaschistInnen sind gefährlich für den Menschen, den FaschistInnen ist jedes Mittel recht, die Macht zu gewinnen, also muß ich als Mensch die gleichen Mittel einsetzen, um mich zu schützen, denn weglaufen mag ich nicht. ArbeiterInnen haben diese Republik zu dem gemacht, was sie ist, Beamte wollen sie zerstören, andere Beamte helfen ihnen dabeinach Kräften, indem sie Keile in den Widerstand treiben. Gewaltfreier Widerstand führt auf gradem Wege ins KZ, oder wenn man viel Geld und gute Beziehungen hat, ins Exil.

Schon einmal wurde ausgegrenzt, eingekesselt, ausgeliefert und verraten, mit dem Effekt, daß Hunderttausende ausländischer ArbeiterInnen (Soldaten) bei der Zerschlagung des ganz speziellen deutschen Faschismus ihr Leben ließen. Andere Staaten mögen mit ihrer speziellen Form des Faschismus leben können, für uns käme es einem Selbstmord gleich, die Nazis politisch beherrschen zu wollen. Wenn es den REPs gelingt, in irgendeiner Form auf Landes- oder Bundesebene an die Hebel der Macht zu gelangen, ist es zu spät zum Kämpfen, dann kann man nur noch rennen oder sterben.

Es wäre vielleicht ein Anfang, wenn ihr von der taz mit dem blödsinnigen Ausgrenzen aufhören würdet, oder wie lange wollt Ihr noch 50 Prozent der Bevölkerung den Springerschmierern überlassen.

K. Schwarz, Berlin 36