Ultrarechte Flügelkämpfe

Brüssel (taz) - „Republikaner“, Front National und der flämische Vlaams Blok einigten sich am Mittwoch auf eine gemeinsame Fraktion im Europaparlament, in der sie ausdrücklich nur „technisch administrativ“ zusammenarbeiten wollen. Die italienische MSI, die bislang eine Fraktion mit der Front National bildete, bleibt draußen.

Ein Sprecher der MSI kritisierte gestern den offenen Nationalismus und Chauvinismus der „Republikaner“. Die öffentliche Meinung in Italien fürchte, daß deutsche Nationalisten wie die „Republikaner“ die italienischen Gastarbeiter aus der BRD vertreiben, erklärte die MSI. Eine Sprecherin der „Republikaner“ bezeichnete die MSI als „faschistische Gruppierung“. Außerdem wolle die MSI, daß Südtirol bei Italien bleibe. Die neue rechtsextreme Fraktion mit 17 Mitgliedern bezeichnete „REP„-Chef Schönhuber als „historisches Ereignis“. Der Vlaams Blok und die Front National hätten das „Recht auf Wiedervereinigung“ Deutschlands und auf das „Offenhalten der deutschen Frage in den Grenzen von 1937“ gebilligt.

Die vier fraktionslosen MSI-Abgeordneten wollen auch künftig weiter mit der Front National zusammenarbeiten. Eine spätere große gemeinsame rechtsextreme Fraktion schließt die MSI nicht aus: „Vorausgesetzt, das nationale italienische Interesse ist gewahrt.“

hh