: SEL darf Vollkonti-Schicht fahren
Stuttgart (ap) - Der Stuttgarter Elektronikkonzern Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) kann die probeweise Einführung der Wochenendarbeitszeit in seiner Glasfaserproduktion zunächst wie geplant umsetzen. Dies entschied das Stuttgarter Arbeitsgericht, das einen Antrag des SEL-Betriebsrates auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung ab-lehnte.
Ob die Genehmigung der vollkontinuierlichen Schichtarbeit allerdings Bestand haben wird, hängt vom Landesarbeitsgericht Stuttgart ab. Dort wird am 5.September das Hauptverfahren in dieser Sache laufen. Von der Wochenendarbeit sollen auf freiwilliger Basis rund 70 Beschäftigte des Großkonzerns in der Glasfaserfertigung im Kabelwerk Stuttgart-Zuffenhausen betroffen sein.
Anders als beim Computerhersteller IBM, der in seiner Böblinger Chips-Produktion bereits seit April 1988 rund um die Uhr arbeiten darf, protestiert die SEL-Belegschaft mit Unterstützung der IG Metall seit mehr als einem Jahr gegen die Einführung von Wochenendarbeit. Die Geschäftsleitung begründet die Vollkonti-Schichten damit, daß die Qualität der Glasfasern durch Unterbrechung wesentlich beeinträchtigt werde. Dagegen wirft die IG Metall dem Unternehmen vor, aus reinen Gewinninteressen zu handeln und einen größeren Produktionsausstoß erreichen zu wollen.
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