Erde über das Asbest-Gelände

■ Hemelinger „Toshi„-Altlast zugeschüttet / Grüne fordern Versiegelung unter Beton

Eine drastische Überschreitung der Asbest-Grenzwerte in der Luft hatte das hannoversche Franzius-Institut auf dem ehemaligen Toshi-Werksgelände in Hemelingen festgestellt. Auf dem Gelände hatten sich die Rest der vor Jahren eingestellten Asbestplatten-Produktion angesammelt. Mit 57.000 Mark aus Mitteln der Wirtschaftsförderung wurde jetzt Erde über das verseuchte Gelände geschüttet. Die Firma Toshi selber ist längst pleite.

Als „unverantwortlich“ bezeichnete es unterdessen die

grüne Abgeordnete Elisabeth Hackstein, das Asbest unter Erde zu verstecken. Sie hält eine feste Abdeckung aus Beton oder Asphalt für erforderlich. Noch vor Beginn dieser Bauarbeiten müssen das Gelände mit einer Plane versiegelt und der Staub mit Wasser gebunden werden. Außerdem müßte ein ständiges Meßsystem AnliegerInnen vor neuen Überschreitungen des Asbest-Grenzwertes warnen. Der Beirat Hemelingen hatte bereits Anfang des Jahres die Auskofferung des gesamten Geländes gefordert.

Doch das alles hält der zustän

dige Abteilungsleiter im Umweltressort, Rolf Wundes, für überflüssig. Die Abdeckung mit Erde sei „das einzig sinnvolle“, was dort getan werden könne. Wenn sich demnächst die ersten Gewerbebetriebe auf dem verlassenen Gelände ansiedeln, werde der Boden durch deren Fundamente und Höfe sowieso versiegelt. Eine Gefahr für das Grundwasser bestehe schon deshalb nicht, weil Asbest wasserunlöslich ist. Mit einem erläuternden Brief an den Beirat Hemelingen möchte Wundes die Sache jetzt endgültig „zu den Akten legen“.

Ase