KPD-Funktionär rehabilitiert

Berlin (dpa) - Über vier Jahrzehnte nach seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten hat das SED-Organ 'Neues Deutschland‘ den ehemaligen KPD-Spitzenfunktionär Wilhelm Knöchel unter Hinweis auf jüngste Forschungsergebnisse vom Vorwurf des Verrats von Widerstandskämpfern freigesprochen. Knöchel (1899-1944) war es im Januar 1942 als Mitglied des Zentralkomitees der KPD während des Zweiten Weltkriegs gelungen, aus der Emigration unerkannt nach Deutschland zu gelangen, wo er ein Jahr lang die illegale Parteiarbeit leitete. Nach seiner Verhaftung habe er sich „zu dem ungewöhnlichen Schritt entschlossen, der Gestapo zur Täuschung seine Mitarbeit anzubieten, vermutlich in der Hoffnung auf Gelegenheiten und Möglichkeiten, bedrohte Kämpfer zu warnen und selbst fliehen zu können“. Die Gestapo habe das abgelehnt und verbreitet, Knöchel habe „umfangreiche Aussagen“ gemacht und „andere belastet“.