Atomdeal macht Töpfer „glücklich“

Der Umweltminister und sein britischer Kollege unterzeichnen Abkommen zur Wiederaufarbeitung in Sellafield  ■  Aus Bonn Charlotte Wiedemann

Die Bundesrepublik und Großbritannien haben gestern in Bonn ein Abkommen zur Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Großbritannien unterzeichnet. Umweltminister Klaus Töpfer gab sich wieder einmal überschwenglich: „Glücklich“ sei er und „außerordentlich dankbar“ und „Freude“ habe es ihm bereitet. Der Minister hatte gerade seine Unterschrift unter eine Vereinbarung gesetzt, die deutschen Brennstäben bis weit ins nächste Jahrtausend hinein den Weg in die skandalträchtigste Wiederaufarbeitungsanlage der Welt ebnet: Sellafield.

Ähnlich wie das vor kurzem unterzeichnete Abkommen mit Frankreich sieht auch dieser Vertrag auf anderen Gebieten den Ausbau der „europäischen Dimension der Kernenergie“ vor: Bei der Urananreicherung und bei der Herstellung von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen.

Wie allerdings die Zusammenarbeit in der Wiederaufarbeitung konkret aussehen soll, ist vorerst noch unklar. Seit Anfang Mai verhandelt die Deutsche Gesellschaft für die Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK) mit dem britischen Staatsunternehmen British Nuclear Fuels Ltd. (BNFL) über die Bedingungen - und ein Ergebnis der Gespräche, so heißt es nun in der Branche, ist erst für September zu erwarten. Fortsetzung und Tagesthema Seite 3