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U N V E R B R E M T Metropolen-Geist

■ Skater und ihr Platz im Provinziellen (vgl. S.19)

Noch dominieren das Stadtbild der Hansestadt die behäbige Architektur der Altstadt, die Cafehauskultur der Touristen und die radfahrenden Einheimischen. Was in Metropolen die Nischen für Stadtflüchtlinge und Genervte, das ist in Bremen das Allüberall-Normale. Sämtliche Versuche, den Anschluß an großstädtisches Flair zu finden, blieben im Planen von High -Tech-Zentren, Falltürmen, Luxus feilbietenden Konsumcarres stecken. In der Möchtegern-Großstadt Bremen fand bisher auch die Jugend Kultur nur am Rand und nur gegen Taschengeld: Am Weserufer, in Souterrain-Kinos, in Eis- und Weserstadion.

Unterdessen hat sich unbemerkt von Großstadtplanern wahrhaft Metropolitanes entwickelt, das Bremen - wer hätte es gedacht - mit New York, Frankfurt, Osnabrück und Münster in eine Reihe stellt. Umsonst und draußen können Bremer Kids demnächst am Schlachthof Pirouetten drehen oder Saltos schlagen - in Pool, Schnecke oder sonstwo im Gelände. Freizeitplanerischer Nebeneffekt: Eine Pilgerstätte für neugierige Voyeure am langweiligen Sonntagnachmittag tut sich auf, wenn Werder und SAT1 mal wieder nix Großstädtisches zu bieten haben.

Birgitt Rambalski

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