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Neue Hertie-Bombe

■ Der unbekannte Bombenleger schlug gestern zum fünften Mal zu / Sprengsatz wurde rechtzeitig entschärft

Der „Hertie-Hasser“ hat gestern wieder zugeschlagen. Der unbekannte Bombenleger, der seit drei Wochen die Polizei mit einer ganzen Reihe von Sprengsstoffanschlägen auf Trab hält, deponierte den Sprengkörper diesmal dort, wo er seine Serie startete: bei Hertie am Rathaus Neukölln. Gegen 11.40Uhr entdeckte ein Angestellter in der Lebensmittelabteilung des Kaufhauses zufällig die Bombe, als er ein Weinregal auffüllen wollte. Der Sprengsatz konnte rechtzeitig entschärft werden. Bereits vor drei Wochen hatte derselbe unbekannte Täter eine Bombe ähnlichen Typs in der Spielzeugabteilung von Hertie-Neukölln versteckt. Sie explodierte, ein fünfjähriges Kind wurde wie durch ein Wunder nicht verletzt. In den Wochen danach waren bei Hertie -Wilmersdorf, im KaDeWe und bei Wertheim Bomben gefunden worden, nachdem der Täter eine telefonische Vorwarnung ausgesprochen hatte. Die genannten Kaufhäuser gehören alle zur Hertie-Kette. Polizeiangaben zufolge hatte der Unbekannte den gestern entdeckten Sprengsatz so unter einer mit Weinkisten beladenen Europalette abgelegt, daß er von außen kaum zu erkennen war. Nach ersten Ermittlungen war die Bombe bereits vor einiger Zeit dort deponiert worden. Die Abteilung mußte für etwa zwei Stunden abgeriegelt werden. Die Kriminalpolizei arbeitet inzwischen mit einer 130köpfigen Sonderkommission an dem Fall. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurden mittlerweile 20.000 Mark ausgesetzt. Die Bomben waren allesamt mit jeweils 120 Gramm TNT gefüllt.

ccm/ap

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