Zockerrezepte

■ Black Monday

Man nehme das Buch Kartenspiele der Welt (Hugendubel/dtv) des Spieleautors Sid Sackson, blättere darin herum, entscheide sich für eines der Spiele, zeichne neue Kartenmotive, lege zusätzlich etwas Spielgeld in die Schachtel, packe noch ein Minispielbrett hinzu und gebe dem Kind einen Namen. Auf diese Art und Weise wurde aus dem Card Stock Market der Black Monday, eine Anspielung auf jenen Montag im Oktober 1987, an dem der letzte Börsencrash an der Wallstreet zu verzeichnen war. Black Monday

Der Aktienmarkt ist bei diesem Kartenspiel auf vier Sorten beschränkt: Banken und Versicherungen, Chemische Industrie, Automobilindustrie und High-Tech. Die Spieler versuchen die Kurse im Verlauf der Partie so zu beeinflussen, daß sie durch den An- und Verkauf der Aktien zum Ende der Partie das größte Vermögen erwirtschaftet haben.

Die Karten erfüllen eine Doppelfunktion. Einerseits kann man sie ausspielen, um den Kurs einer bestimmten Aktie nach oben oder unten bis zum Konkurs zu verändern. Andererseits kann dieselbe Karte aber auch als Aktie verwendet und gekauft werden. Jede Karte kann zwischen ein und zehn Anteilscheine eines Industriezweiges enthalten. Zum Beispiel wird mit einer Spielkarte der Wert der Aktie auf 900 Dollar festgesetzt, die gleiche Karte bedeutet aber auch neun Aktien des entsprechenden Industriezweiges.

Von den 105 Karten erhält jeder Spieler acht. Er entscheidet, sollte er an der Reihe sein, ob er Kurse verändern oder Aktien kaufen will, und spielt die entsprechenden Karten aus. Am Ende der Runde werden die Karten aus dem Stapel wieder auf acht ergänzt. Das Spiel endet, wenn die Karte „Market Closed“ gezogen wird.

Wer dieses Spiel am Strand spielen möchte, sollte besser auf das Papiergeld verzichten und auf Groschen, Markstücke oder Streichhölzer ausweichen.

Peter Huth

Black Monday von Sid Jackson, Hexagames, 2 bis 6 Spieler, ca. 20 Mark