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■ Umweltverwaltung ordnete Sanierung des Geländes der Altölsanierungsfirma Schüttler in Spandau an

Die jetzt vorgesehene Sanierung des hochgradig mit Mineralölen, Phenolen und chlorierten Kohlenwasserstoffen verseuchten Geländes der Sonderabfallbeseitigungs- und Ölerfassungsgesellschaft Schüttler (SAG) am Spandauer Südhafen wird möglicherweise von einem jahrelangen Rechtsstreit vor den Verwaltungsgerichten begleitet sein. Auf Anfrage der taz kündigte der Chef des einzigen Berliner Altölentsorgungsbetriebes, Peter Schüttler, an, er werde gegen eine am Mittwoch verfügte Duldung einer Sanierungsanordnung gegen die Grundstückseigentümerin, die landeseigene Berliner Hafen- und Lagerhaus-Betriebe (BeHaLa) unverzüglich Widerspruch einlegen und den Senat auf Schadensersatz verklagen.

Wie es gestern aus der Umweltverwaltung hieß, soll die SAG nämlich noch vor der Sanierung ihre insgesamt 27 über- und unterirdischen Großtanks am Südhafen entleeren und demontieren. Ein Ersatzgrundstück wurde der Firma von der Verwaltung nicht angeboten. Nach Ansicht Schüttlers wäre sie jedoch dazu verpflichtet: „Ich habe hier mit dem Senat einen Pachtvertrag über 20Jahre mit einer fünfjährigen Option, davon sind erst zweieinhalb Jahre rum.“

Den Angaben Umweltsenatorin Schreyers zufolge werden sich die Sanierungskosten für Boden und Grundwasser auf rund 25 Millionen Mark belaufen. Demgegenüber nannte die SPD -Abgeordnete Käthe Zillbach in einer Anfrage sogar die Summe von 140 Millionen Mark. Da die Verschmutzungen nicht mehr eindeutig einem Verursacher zuzuordnen sind, muß nach Lage der Dinge die BeHaLa als sogenannter „Zustandshaftender“ blechen.

Der persönliche Referent der Umweltsenatorin, Thomas Schwilling, sprach davon, daß der bis in 120 Meter Tiefe verseuchte an der Oberfläche mindestens bis in acht oder neun Meter Tiefe abgetragen werden müsse. Zur Reinigung des Grundwassers halte man in jedem Fall eine Druckspülung der darunterliegenden Erdschichten für notwendig. Wie die Sanierung im Endeffekt technisch bewerkstelligt werden solle, sei momentan noch „völlig ungeklärt“.

thok