Asbest bei Karstadt

■ Im Karstadt-Haus am Hermannplatz wird zur Zeit Asbest-saniert / Kunden wurden bisher nicht informiert

Im Karstadt-Kaufhaus am Hermannplatz wird zur Zeit eine Asbestsanierung durchgeführt. Das bestätigten gestern die Geschäftsleitung und der Referent der Umweltsenatorin, Thomas Schwilling, sowie die ausführende Firma Bilfinger und Berger. Wie Karstadt-Geschäftsführer Schierholz weiter sagte, seien „Stahlträger am Unterbau der Rolltreppen und Eisenträger im Lagerbereich“ mit Spritzasbest isoliert“ worden. Die Sanierungsarbeiten seien bereits vor mehr als zwei Monaten begonnen worden und „seien mit den Behörden abgesprochen“.

Im bisher betroffenen Sanierungsbereich herrsche kein Publikumsverkehr. Da gutachterliche Messungen ergeben hätten, daß der Grenzwert von 500 Asbestfasern pro Kubikmeter Luft „um mehr als die Hälfte unterschritten“ würde, habe man die Kundschaft nicht informiert. Schierholz: „Es besteht keine Gefährdung, solche Werte herrschen an jeder Straßenkreuzung.“

Die betroffenen Punkte im Publikumsbereich, die Karstadt als nächstes sanieren lassen werde, würden mit „hermetisch dichten Häuschen umbaut und mit Eingangsschleusen und Zu und Abluft versehen“. Karstadt nehme momentan „jede Woche“, „mindestens aber alle 14 Tage“ Messungen vor.

Ob die von Karstadt geplante Umbauung der Baustellen Asbestfasern „zuverlässig zurückhalten kann“, wurde gestern von Umweltreferent Schwilling bezweifelt. „In den Umbauungen muß dauerhaft Unterdruck herrschen.“ Von der für das Kaufhaus zuständigen Kreuzberger Baustadträtin Eichstädt -Bohlig war gestern bis Redaktionsschluß keine Stellungnahme mehr zu bekommen.

Kotte