„Republikaner“ sitzen auch im Verfassungsschutz

Konstanz (taz) - In einem Interview mit der in Konstanz erscheinenden rechtsradikalen Postille 'Badischer Landbote‘ ließ sich Harald Neubauer, Vorsitzender des REP -Landesverbandes Bayern, über den Verfassungsschutz (VS) aus. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, daß der VS auch die REPs unter die Lupe nimmt, erklärte Neubauer: „Ich kann nur hoffen, daß uns der Verfassungsschutz sehr sorgfältig beobachtet. Wenn er das tut, wird er nämlich feststellen: Wir sind eine verfassungstreue Partei.“ Den REPs gehe es nicht darum, den einzelnen VS-Beamten anzugreifen: „Man hat dort unsere Publikationen gelesen, und wir haben jetzt auch Mitglieder, die beim Verfassungsschutz ihren Dienst tun.“

In der Juli-(„Heuet„-)Ausgabe des rechtsradikalen Magazins (Herausgeber ist der ehemalige Konstanzer NPD -Kreisvorsitzende und jetzige REP-Aktivist Torsten Paproth) plaudert Neubauer zudem über das Verhältnis zur „Ökologisch -Demokratischen Partei“ (ÖDP). Nahezu der gesamte Landesvorstand der niedersächsischen ÖDP sei zu den REPs übergetreten. In München und auch in Hessen könne man eine ähnliche Entwicklung beobachten. „Die ÖDP ist praktisch im Zerfall begriffen. Ich gehe davon aus, daß diejenigen Wähler, die bisher ÖDP gewählt haben, über kurz oder lang zu den Republikanern kommen.“

Holger Reile