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Feuer in Chur war Brandstiftung

Chur (taz) - Der Großbrand in einem Asylbewerberheim im schweizerischen Chur vom 2. Juli, bei dem vier tamilische Flüchtlinge, darunter zwei Kinder, in den Flammen umkamen und elf Personen verletzt wurden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Zwar könne die Polizei noch keine sicheren Beweise für Brandstiftung vorlegen, erklärte Justiz- und Polizeidirektor Aluis Maissen am Dienstag, doch sei nach den bisherigen Ermittlungen technisches Versagen als Ursache des Feuers auszuschließen.

Auch für zwei weitere Brände in einem Churer Durchgangsheim für Asylbewerber von Anfang August hat die Polizei als Ursache Brandstiftung ausgemacht. Bei diesen beiden Bränden wurde niemand verletzt. Bereits im November letzten Jahres hatten Unbekannte die noch unbewohnten Baracken eines geplanten Bundeszentrums für Asylbewerber in Klosters angezündet. Hinter den Brandtstiftungen werden ausländerfeindliche Rechtsextreme vermutet.

In den betroffenen Gegenden häufen sich seit einiger Zeit rassistische Schmierereien, anonyme Flugblätter sowie Übergriffe auf Farbige. In der deutschsprachigen Schweiz haben sich rechtsextreme Aktivisten und Splittergrüppchen kürzlich zur „Patriotischen Front“ zusammengeschlossen. In ihren dumpfen Pamphleten betreiben die „Fröntler“ eine massive Hetze gegen „andersrassige Ausländer“ und fordern deren Vertreibung aus der Schweiz.

Thomas Scheuer

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