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Der Preis war zu hoch-betr.: "Stammheim bleibt weiterhin Programm", taz vom 11.8.89

betr.: „Stammheim bleibt weiterhin Programm“, taz vom 11.8.89

Ich finde es gut, wenn die nach dem abgebrochenen Hungerstreik eingetretene öffentliche Stimme immer wieder unterbrochen wird wie zum Beispiel durch den Bericht von Maria Kniesburges, denn eine öffentliche Diskussion bringt hoffentlich die längst überfälligen Schritte der CDU/CSU -Betonfraktion in Gang.

Die veränderten Positionen der RAF-Häftlinge begrüße ich und halte sie für sehr wichtig, wenn auch noch vereinzelt Anklänge an die Zeit der Avantgarde und der Siegermentalität mitschwingen.

Der Preis für die erreichten minimalen Verbesserungen ist zu hoch; gerade deshalb muß aber durch konsequente Berichterstattung und Diskussion daran erinnert werden, was noch zu tun bleibt. Es fehlt die Freilassung von Bernd Rössner, Irmgard Möller, Günther Sonnenberg und Claudia Wannersdorfer, es fehlt die öffentliche Aufarbeitung der Ereignisse der Jahre 1972-77, und es fehlt die Erklärung der RAF, daß der Beginn des bewaffneten Kampfes verkehrt gewesen ist.

Christoph Dembowski, Horstedt

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