Schwarze Kunst

■ Der "gute Griff", Voraussetzung für zügiges Setzen

Der

„gute

Griff“,

Voraussetzung für zügiges Setzen.

In der zweiten Folge unserer Serie geht es um Bezeichnungen für den Setzer, deren es viele gibt, sowohl abwertende wie anerkennende. Ging jemandem der Ruf voraus, er sei ein Draufstecher oder Schnellhase, konnte er einigermaßen sicher sein, beim Umschauen bzw. beim Vorsprechen vom Druckereibesitzer günstig beurteilt zu werden. Der Ausdruck stand und steht mancherorts heute noch für einen zügig und ordentlich arbeitenden Setzer.

Anders war es mit Pachulken, Paketsetzern, Schustern, Hudlern, Sudlern und Zwiebelfischkrämern. So wurden ungeschickte Setzer mit zwei linken Händen und wenig Gespür für die Gestaltung genannt, denen man nur einfachen glatten Satz (Paketsatz) anvertrauen konnte.

Neutralere Bezeichnungen sind Hamster (vielleicht wegen des Hamsterns von Buchstaben), Satzklempner, Stupfer, Typenfänger, Zeitungspferd und Zeilenspinner, das ist nicht unbedingt ein spinnerter Mensch, sondern bezieht sich auf dessen Tätigkeit, weil der Setzer bei seiner Arbeit Zeile auf Zeile produziert, wie die Spinnerin eines fortlaufenden Fadens. Ein Satzarchitekt ist ein Akzidenzsetzer, der Geschäfts- und Werbedrucksachen herstellt.

Unter den Zeitungspferden finden wir noch den Setzerdompteur (Wenn du zum Setzer gehst, vergiß die Peitsche nicht! die Layouterin), korrekter als Metteur bezeichnet (Mettage: Umbruch), dessen Aufgabe darin besteht, die gesetzten Spalten zu Seiten zusammenzustellen.

Ein Schweizerdegen schließlich ist ein Fachmensch, der sowohl setzen als auch drucken kann. Die Schweizer Söldner waren einst bekannt dafür, daß ihre Degen beidseitig geschliffen und somit in zwei Richtungen zu gebrauchen waren.

Übrigens ist ein Gehilfe ein ausgelernter Setzer, kein Hilfsarbeiter. Der Begriff wurde besonders im Buchdruckerhandwerk anstatt Geselle verwendet.

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