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K O M M E N T A R Angebot und Nachfrage

■ Marktwirtschaft, Müll und Menschenabfall

Die bundesdeutsche Marktwirtschaft ist frei. Angebot und Nachfrage bestimmen Produktqualität, Preise und Profite. Angebot und Nachfrage bestimmen auch Arbeitslohn und -losigkeit. Zum Beispiel Müll: Giftiger Abfall der Industriepruduktion wird so lange nicht vermieden, vermindert oder sicher deponiert, wie er billiger in Flüsse gespült, in die Luft geblasen oder auf der Erde abgekippt werden kann. Langfristige Folgewirkungen spielen betriebswirtschaftlich keine Rolle, die Marktwirtschaft ist so frei, die Kosten der Gesellschaft zu überlassen.

Zum Beispiel Schwerbehinderte: Solange es für die Betriebe billiger ist, sich mit 150 bis 400 Mark von der Beschäftigungspflicht freizukaufen als mindestens sechs Prozent ihre Arbeitsplätze entsprechend einzurichten, werden auch hier die Folgekosten lieber der Sozialversicherung überlassen als in die Betriebsbilanz übernommen.

Doch noch hemmt keine Ökosteuer und kein saftiges Bußgeld bei Behindertenfeindlichkeit das freie Spiel von Angebot und Nachfrage. Noch ist allein die Marktwirtschaft so frei, über Müll und Menschenabfall zu entscheiden. Dirk Asendorp

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