Sündenbike gefunden

■ Landesportbund fordert Verbot von „waterbikes“ / Ruderer, Segler und Schwimmer sind den Lärmtorpedos „ausgeliefert“

Ein rasches Verbot der sogenannten „waterbikes“ hat gestern der Landessportbund (LSB) gefordert. Er teile die „Sorgen der Berliner Segler, Kanuten und Ruderer um den Erhalt des Erholungs- und Freizeitwertes der Havelseenkette“, erklärte der Sportbund. Vom Senat verlangt er eine „schnelle Beendigung des Wasser-Spuks“. Der LSB stellte sich damit hinter einen Protestbrief, den der Segel-Club „Nordstern Spandau“ am 16. August an Umweltsenatorin Schreyer geschickt hatte. Es sei „unmöglich“, hatten sich die Segler beschwert, neben den „waterbikes“ zu paddeln, zu rudern, zu segeln oder „sonst wie Erholung zu finden“.

Wie berichtet, prüft Verkehrssenator Wagner (SPD) zur Zeit, ob ein Verbot der lärmenden Wassermotorräder möglich wäre. In diesem Jahr will er die Lärmtorpedos allerdings noch gewähren lassen.

„Unverzüglich“ müsse der Senat einschreiten, fordern demgegenüber die Spandauer Segler. Sie seien als Wassersportler zwar „Individualisten“ und deshalb „nicht unbedingt auf Verbote aus„; die „waterbikes“ hätten auf den Berliner Gewässern jedoch „nichts zu suchen“. Ruderer, Surfer und Schwimmer seien den schwimmenden Motorrädern „völlig hilflos ausgeliefert“, assistierte gestern das LSB -Präsidiumsmitglied Maes. Der Sportfunktionär erinnerte gestern auch an die „ökologischen Schäden“, die die lärmenden Bikes anrichten. Wie kürzlich ausführlich berichtet, machen die bis zu 70 Stundenkilometer schnellen Lärmtorpedos mit ihrem Wellenschlag das Röhricht kaputt. Die Zwei-Takt-Motoren der in den USA entwickelten Geschosse lassen überdies besonders viel unverbrannten Treibstoff ins Wasser tröpfeln. Sportfunktionär Maes treibt allerdings noch eine ganz andere Sorge: Das „rücksichtslose und vielfach regelrecht rüpelhafte Auftreten“ der Biker könnte auch die anderen Motorbootsportler „in Mißkredit“ bringen. Maes gestern wörtlich: „Gegenüber anderen den Motorsport einschränkenden Maßnahmen besteht hier einmal ein echter Handlungsbedarf“.

hmt