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Freya Klier-betr.: "Apartheid in der AL", taz vom 22.8.89

betr.: „Apartheid in der AL“,

taz vom 22.8.89

Vielen Dank und Anerkennung für Ihren Beitrag in der heutigen taz, deren Titelseite sich indigniert um die „Reisewelle der DDR-Aussteiger“ windet. Der Großteil der um das reine linke Leben in der BRD bemühten AL-PolitikerInnen wird eh zur Zeit nach Gomera oder zum solidarischen Retsina mit griechischen InselbewohnerInnen geflüchtet sein - also bleibt das Einvernehmen unter uns.

Dr.Michael Meurer, München 2

(...) Die Sonderbehandlung von DDR- beziehungsweise Ostflüchtlingen ist nur ein Teil der West-Indoktrination (liebe Ostflüchtlinge, meint nicht, daß Ihr die Vokabel Indoktrination an der Grenze abgeben dürft). Wenn man die DDR als Staat anerkennt, dann sind Flüchtlinge aus der DDR konsequenterweise auch als AsylbewerberInnen zu sehen. Es geht darum, gegen jede Beschränkung des Asylrechts durch die ständigen Änderungen in der Asyl- und Ausländergesetzgebung einzutreten. Eine Änderung des Grundgesetzes darf nicht zugelassen werden.

Wer hier nicht als AsylbewerberIn antreten will, hat wohl schon gemerkt, daß da was nicht stimmt: Flüchtlinge erster und zweiter Klasse. Der AL-Vorschlag ist wohl eher dazu geeignet, die bestehende Apartheid zu beenden.

Barbara Diallo, Köln

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