Ein Dorf im Hunsrück...

■ Das Hunsrückdörfchen Macken will die Bundeswehr nicht im Ort haben

Frankfurt (taz) - Das Hunsrückdörfchen Macken mit seinen 163 wahlberechtigten Bürgern wehrt sich: 114 wahlberechtigte Mackener zeichneten einen von der Familie Rost entworfenen Beschwerdebrief gegen eine geplante Übung der Bundeswehr in Macken. Das Instandsetzungsbataillon 320 der Bundeswehr aus Koblenz will das „Instandsetzen von LKWs, PKWs und sonstigem Gerät“ üben und benötigt dazu befestigte Flächen rund um das Dorf und auch die befestigten Höfe der Mackener Bauern.

In ihrem Beschwerdebrief teilen die Mackener ihrem Ortsbürgermeister Rudi Börsch und dem Instandsetzungsbataillon 320 mit, daß sie eine Übung der Bundeswehr im Dorfbereich für „nicht erforderlich“ halten, da die Bundeswehr im Hunsrück bereits über große Truppenübungsplätze verfüge. Die Kettenfahrzeuge und LKWs stellten darüber hinaus eine „potentielle Gefährdung“, besonders für die Kinder dar.

Daß sich 70 Prozent der Mackener Bürger gegen die Bundeswehrübung ausgesprochen haben, beeindruckte Ortsbürgermeister Börsch allerdings nur wenig. Der Verwaltungschef und Gemeindevertreter lehnte es ab, sich bei den zuständigen Stellen gleichfalls gegen die Übung auszusprechen.

Und auch der kommandierende Oberstleutnant des Instandsetzungsbataillons, Lieske, teilt zwar die Bedenken der Bürger, doch auf die Übung könne nicht verzichtet werden: „Hier muß das Motto gelten: kleine Opfer - große Freiheit.“

kpk