Neues Förderungsmodell

■ Frauen- und Alternativ-Projekte fordern bevorzugte Behandlung von dezentralen und kleinen Trägern / Finks Topf zu klein

Ein neues Förderungsmodell für ihre Arbeit haben am Freitag Frauen- und Alternativ-Projekte in Berlin gefordert. „Dezentrale und kleine Träger müssen bevorzugt behandelt werden“, sagte Franz-Josef Bartsch vom „Netzwerk“ vor Journalisten. Die Projektvertreter sprachen sich für eine „deutliche Erhöhung“ des ehemaligen „Fink-Topfes“ aus. Ein konkreter Betrag wurde nicht genannt.

Künftig sollten auch Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation und Weiterbildung in den Projekten finanziert werden. „Durch unabhängige Gutachten kann das Antragsverfahren entbürokratisiert werden“, erklärte Bartsch. Zudem müßten mit Hilfe von Förderkommissionen auch die Gruppen selbst „maßgeblich“ an der Mittelvergabe beteiligt werden.

Vertreter von Projekten wie die „Berliner FrauenfrAKTION“ oder „STATTwerke“ kritisierten vor allem das geringe Ausmaß der Frauenförderung im „Fink-Topf“. 1988 seien von Frauenprojekten 611.000 Mark beantragt, jedoch nur 271.000 Mark bewilligt worden. Dieses Verhältnis treffe auch auf viele andere Bereich zu, hieß es.

„Wir bezweifeln, ob die SPD so lernfähig ist wie sie vorgibt“, sagte Bartsch. Vertreter der Gruppen wollen am Montag mit Sozialsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) über ihre künftige Förderung verhandeln. Sie rechnen auch mit der Teilnahme der AL-Frauensenatorin Anne Klein an dem Gespräch.

dpa