AKW-Gegner „schließen“ La Hague

La Hague (taz) - Knapp fünfzig deutsche AtomkraftgegnerInnen, vornehmlich aus der Oberpfalz, haben gestern die WAA im französischen La Hague für etwa eine Stunde symbolisch verschlossen. Die ehemaligen Anti -Wackersdorf-AktivistInnen sperrten das Haupttor der Anlage mit einer Kette ab und lösten einen größeren Fahrzeugstau inner- und außerhalb der gewaltigen Anlage aus. Ein Spruchband erklärte: „Die Plutoniumfabrik ist für deutsche Brennelemente geschlossen.“ Die Franzosen nahmen's locker und öffneten das Tor nach einstündiger Bedenkzeit mittels Bolzenschneider. Zuvor war den bundesdeutschen AKW -GegnerInnen, die der Region auf Einladung französischer WAA -GegnerInnen einen mehrtägigen Solidaritätsbesuch abstatten, eine Besichtigung der Anlage von der Cogema-Leitung verweigert worden.

Die Aktion hatte am Vorabend zu einem kurzen, aber heftigen Streit in der BesucherInnengruppe geführt. Die GegnerInnen der symbolischen Blockade wollten den Eindruck gar nicht erst aufkommen lassen, daß die „erfolgreichen Wackersdorf -Kämpfer“ nun den Franzosen, insbesondere den französischen WAA-GegnerInnen in La Hague, zeigen wollen, wo es langgeht. Die Spruchbandparole, die sich ausschließlich gegen den Export der bundesdeutschen Entsorgungsprobleme nach Frankreich richtete, sollte schließlich einem solchen Mißverständnis vorbeugen.

gero