CDU geht Tanzen

■ hier bitte das Foto mit dem McDonald-Laster

Futter für den Kanzler Foto: Wolfram Steinberg „Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul“ dachte sich die CDU als sie ihren 750 Bundesparteitagsdelegierten den Biß in den Burger verordnete. Bereits gestern morgen begann der amerikanische Klops-Konzern mit der Anlieferung des gespendeten toten Tiers in größeren Lastern an die Stadthallen-Tore. Delegierten, denen Bigmäcs nicht munden, dürfen das Tagungsgelände auch verlassen, um in Bremens Innenstadt-Kneipen ein verbilligtes CDU-Menü einzunehmen.

Wärend das höhere Parteivolk solcherart zum Wohlstand der Spesenkasse beiträgt, läßt sich dies von den rund 1.300 Journalisten weniger sagen. Sie trafen sich gestern abend im Zelt vor der Stadthalle zum ersten Pressetermin. „Wir hoffen, bei gastronomischen Spezialitäten und ausreichenden Getränken die 'Grundlage‘ für eine gute Zusammenarbeit bei der Berichterstattung über unseren Parteitag zu schaffen“, schrieb Pressesprecher Merschmeier „mit freundlichen Grüßen“.

Am Montag abend wollen dann die Bremer Parteifreunde den Delegierten im selben Zelt einen „Bremer Abend“ bieten: Das Weltmeister-Ehepaar Beer soll ihnen zusammen mit einer Latin -Formation der TSG Bremerhaven zeigen, was es heißt, die Verhältnisse zum Tanzen zu bringen.

Wenn die Regierungsmacht tanzt, dann fehlt es natürlich auch nicht am Begleitprotest. Bereits ab 7:30 Uhr wollen zum Beispiel heute die „Mahnwache-Frauen“ vor dem Hauptportal des Doms schweigen und Unterschriften, die sie im Lauf des vergangenen Jahres gegen den „Jäger 90“ gesammelt haben, an den Kanzler weitergeben.

Nicht ganz so früh treibt es die Freunde des chilenischen Volkes zum Protest aus dem Bett. Doch immerhin wollen auch sie um acht vor Ort sein, wenn im Dom der Parteitags -Gottesdienst beginnt. Schließlich ist am heutigen 11. September der 16. Jahrestag des blutigen Militärputsches gegen die Volksfront-Regierung Allende und noch immer sitzen 542 politische Gefangene im Knast.

Ase