Strom wird teurer

■ Je mehr Kilowatt, desto mehr „Kohle“ / Senat genehmigt neue Tarife / Stärkere Linearisierung

Strom wird jetzt endgültig zum 1.Oktober teurer. Der Senat hat gestern den neuen Strompreisen zugestimmt, nachdem die Bewag eine stärkere Linearisierung der bisherigen Tarife vorgenommen hat. Haushalte müssen künftig durchschnittlich 7,2 Prozent mehr bezahlen. Die Tarife beim Gewerbestrom steigen im Schnitt um 5,3 Prozent. Die Bewag hatte noch höhere Tarifanhebungen beantragt.

Damit sei das Ziel einer stärkeren Linearisierung der Stromtarife erreicht worden, um die Verbraucher zum sparsameren Umgang mit Energie anzuregen, erklärte Wirtschaftssenator Mitzscherling (SPD). In Zukunft steige die Stromrechnung konsequenter mit steigendem Verbrauch. Der Senat habe die neuen Tarife einmütig zur Kenntnis genommen. AL-Umweltsenatorin Schreyer begrüßte die zusätzliche Linearisierung, konnte sich jedoch mit ihren Linearisierungsplänen nicht vollständig durchsetzen.

Der durchschnittliche Verbrauch eines Berliner Haushalts beträgt nach Angaben der Wirtschaftsverwaltung 2.534 Kilowattstunden im Jahr. Die Tariferhöhung macht hier 4,9 Prozent aus. Sie liegt damit deutlich unter der durchschnittlichen Strompreiserhöhung sowohl im Haushalts-, als auch im gewerblichen Bereich.

Wie die Bewag mitteilte, werden sich die Strompreise für Hochspannungskunden in der Industrie nur um 3,6 Prozent erhöhen. Der Unterschied im Kostenniveau ergebe sich daraus, daß die Mittel- und Hochspannungskunden die Verteilungsanlagen des Niederspannungsnetzes nicht in Anspruch nehmen und so mit diesen Kosten nicht belastet werden dürften.

dpa/taz